Haus & Grund lehnt keineswegs eine Pflichtversicherung für Elementarschäden ab

Pauschal lehnt Haus & Grund keineswegs eine Pflichtversicherung für Elementarschäden ab

Die Verbraucherzentrale Sachsen hatte am 07.04.2017 in das Deutsche Hygienemuseum Dresden zu einem Naturgefahrenkolloquium unter dem Titel "Versicherungspflicht oder mildere Mittel - welches ist der richtige Weg?" eingeladen.

Bis auf einen sprachen sich alle im Podium für die Einführung einer Versicherungspflicht aus. Sie unterstützten damit eindrucksvoll die Bemühungen von Ministerpräsident Stanislaw Tillich, der als Hauptredner zu der Veranstaltung gekommen war.

Lediglich der Vertreter der Versicherungswirtschaft sprach sich gegen eine Versicherungspflicht aus. Es sei ein Eingriff in die Vertragsfreiheit – eine aus unserer Sicht recht dürftige Begründung.
Anwesend waren u.a. auch zahlreiche Mitglieder aus den örtlichen Vereinen von Haus & Grund in Sachsen, vornehmlich jedoch aus der Region Dresden. Allerdings waren auch viele hochwassergeschädigte Grundstückseigentümer aus ganz Sachsen im Publikum vertreten.
Als Vorsitzender des Regionalverbandes Haus & Grund Dresden e.V. befürwortete ich in der Diskussion die Bemühungen des Freistaates und der Verbraucherzentrale, Versicherungsschutz zu Naturgefahren für alle Grundstückseigentümer zu erreichen, was von den Anwesenden sehr positiv aufgenommen wurde.

Wir vertreten den Standpunkt, dass niemanden der Versicherungsschutz verwehrt werden darf. Es aus der Diskussion heraus nachvollziehbar, dass es nicht die Aufgabe der Steuerzahler ist, Grundeigentümern wegen fehlendem Versicherungsschutz immer wieder Schäden zu ersetzen, die durch Naturgewalten hervorgerufen wurden. Umso mehr ist es entscheidend, dass alle ihren Beitrag leisten, damit kein Eigentümer auf der Strecke bleibt. Eine Pflicht für alle würde wiederum zu niedrigen Versicherungsraten führen, wenn es richtig gemacht wird.

Auch im Sinne einer solchen Solidargemeinschaft haben wir bereits beim Hochwasser 2002 zahlreichen Mitgliedern von Haus & Grund in ganz Sachsen mit Spenden helfen können, die deutschlandweit von anderen Haus & Grund Mitgliedern aufgebracht wurden. Selbst die schweizerische Hauseigentümerorganisation spendete einen beträchtlichen Betrag. Man muss jedoch davon ausgehen, dass sich die Hilfsbereitschaft reduzieren dürfte, wenn gewisse Naturereignisse regelmäßig Einzug halten. Auch hier würde eine Versicherung für alle weit mehr erreichen und helfen.

Denn nicht nur die Hochwasserereignisse seit 2002, sondern auch die Sturmschäden in Großenhain und anderen Regionen dürften noch gut in Erinnerung sein, ebenso die Hagelschäden im vergangenen Jahr.

Leider gibt es im Moment innerhalb unserer Organisation unterschiedliche Auffassungen, wie mit einer Einführung einer Versicherungspflicht umgegangen werden soll.

Wir bleiben daher an der Sache dran.

Christian Rietschel
Vorsitzender des Regionalverbandes Haus & Grund Dresden e.V.